Wenn man an Porsche denkt, kommt einem unweigerlich der 911 in den Sinn – mit seinem ikonischen Design und dem charakteristischen Heckmotor. Doch in den späten 70er-Jahren wagte sich der Zuffenhausener Hersteller auf unbekanntes Terrain und ging mit dem Porsche 928 völlig neue Wege. Wir betrachten die komfortable, leistungsstarke und sportliche Legende im Detail.

Porsche setzt mit dem 928 neue Maßstäbe
1977 wurde der Porsche 928 erstmals vorgestellt – als möglicher Nachfolger des Porsche 911. Der Zuffenhausener Autohersteller wollte ein Fahrzeug schaffen, das die Leistungsfähigkeit eines Sportwagens mit dem Komfort und der Langstreckentauglichkeit eines Luxus-Coupés verband.
Diese Kombination gelang und der Porsche 928 präsentierte sich gleichermaßen als innovatives und luxuriöses Coupé. Für seine Zeit bot der Sportwagen ungewöhnlich viel Komfort, der unter anderem ein Schiebedach, eine elektrische Sitzheizung und eine Klimaanlage umfasste, die auch das Handschuhfach kühlen konnte.
Eine Reinigungsmittel-Dosierpumpe für die Scheibenwaschanlage, ein fahrerorientiertes Cockpit und Instrumente, die sich beim Verstellen des Lenkrads mitbewegten, hoben den Komfort auf ein neues Level. Bequeme Sitze, hochwertige Materialien und ausreichend Platz für alle Passagiere rundeten das erstklassige Design des Innenraums ab.
Schon gewusst? 1978 wurde der Porsche 928 als erster und bisher einziger Sportwagen von einer internationalen Jury zum „Europäischen Auto des Jahres“ gewählt. Auf der British Motor Show in Birmingham erhielt er außerdem eine Goldmedaille für Design, Qualität und Komfort.

Innovative Technik trifft auf Ingenieurskunst und ein futuristisches Design
Schon der Blick aufs Exterieur zeigt, dass der 928 kein klassischer Porsche ist. Die fließende, aerodynamische Linienführung, die weit nach hinten gezogene Motorhaube und die charakteristischen Klappscheinwerfer verleihen ihm ein futuristisches Aussehen – besonders im Vergleich zu seinen kantigeren Zeitgenossen.
Der Porsche 928 gilt außerdem als erster Serien-Porsche mit einem wassergekühlten V8-Frontmotor. In Kombination mit dem Hinterradantrieb und der passiven Hinterachslenkung (Weissach-Achse) zeigt der Zuffenhausener Automobilhersteller eine radikale Abkehr vom klassischen 911-Konzept mit Heckmotor.

Hinzu kommt die Transaxle-Bauweise, bei der das Getriebe und Differential in einem gemeinsamen Gehäuse an der Hinterachse liegen. Sie sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung und ein hervorragendes Fahrverhalten. Vor allem die Weissach-Achse sorgt für mehr Stabilität in Kurven und beim Bremsen.
Design-Ikone: Den Entwurf für die Karosserie lieferten Anatole Lapine und Wolfgang Möbius. Typische Merkmale sind die integrierten Polyurethan-Stoßfänger und die markanten Klappscheinwerfer. Um Gewicht einzusparen, besteht die Karosserie außerdem weitgehend aus Aluminium – ein innovativer Ansatz, da viele Hersteller zur Zeit des 928 noch auf schwere Stahlkonstruktionen setzten.

928, S, S4, GT und GTS: Modellvarianten im Überblick
Das Ur-Modell des Porsche 928 rollte ab 1977 vom Band. Bis zum Produktionsende 1995 erlebte der Sportwagen kontinuierliche Weiterentwicklungen und steigerte sich von 240 PS auf mehr als 300 PS:
- 1977 bis 1982: Porsche 928, Ur-Modell mit 240 PS und 4,5 Litern Hubraum
- 1980 bis 1986: Porsche 928 S mit bis zu 310 PS
- 1987 bis 1991: Porsche 928 S4 mit bis zu 320 PS und verbesserter Aerodynamik
- 1989 bis 1991: Porsche 928 GT mit bis zu 330 PS und manuellem Getriebe
- 1992 bis 1995: Porsche 928 GTS mit bis zu 350 PS und 5,4 Litern Hubraum
(Pssssst….. Hier geht es zum Exklusiv-Interview mit Alex von CarRanger)
Gut zu wissen: Neben diesen Modellen gab es spezielle Einzelstücke wie den Porsche 942, den Ferry Porsche zum 75. Geburtstag erhielt. Ein 928 diente außerdem mehr als 30 Jahre als Geräuschmessfahrzeug im Entwicklungszentrum Weissach. Heute ist er im Porsche Museum ausgestellt.
Heute ist der Porsche 928 ein gefragter Oldtimer und kann sich seit 2025 ein H-Kennzeichen verdienen. Das außergewöhnliche Konzept, die Seltenheit und das hervorragende Fahrerlebnis fordern stolze Preise, besonders für gut gepflegte Exemplare. Wer einen gebrauchten 928 kaufen möchte, kann auf dem Gebrauchtwagenmarkt mit durchschnittlichen Preisen zwischen 24.000 und 46.000 Euro rechnen.
Lesen Sie mal rein: In einem weiteren Beitrag haben wir Ihnen zehn praktische Tipps für den klugen Oldtimerkauf zusammengefasst.

Schon gesehen? Ein ganz besonderer Porsche 928 bei uns zu Besuch
Bei SJS-Carstyling ist es für uns immer wieder ein Highlight, wenn besondere Wagen in unserer Autosattlerei und Werkstatt zu Besuch sind – wie der extravagante Porsche 928 von Dirk von Ottochrom. Gefertigt im Dezember 1977 erhielt dieses seltene Modell aus der Ur-Serie seine Erstzulassung im Januar 1978.
Als eines der ersten Autos von Porsche erhielt das Modell ein Automatikgetriebe, das aus der Baureihe W116 von Mercedes-Benz stammt. In der Farbe Lindgrünmetallic wurden zudem nur 216 Exemplare auf den Asphalt entlassen, was unseren automobilen Gast zu einem Extra-Hingucker macht.
Vor rund einem Jahr durften wir dem Innenraum in unserer Sattlerei in Michendorf bei Berlin ein starkes Makeover verleihen – natürlich im Pascha-Design, wie es sich für einen echten Porsche 928 aus den 1970ern gehört. Aktuell bereichert der Wagen erneut unseren Firmensitz in Michendorf bei Berlin und erlaubt uns weitere Arbeiten, die wir am Gepäcknetz und der Türverkleidung vornehmen.

SJS-Carstyling: Ihr Partner für die umfassende Oldtimer-Pflege
Egal, ob Porsche 928, Citroën DS oder VW Käfer – jeder Oldtimer verdient eine sorgfältige Instandhaltung, um sich von seiner besten Seite zeigen zu können. Bei SJS-Carstyling liegen uns vor allem Oldtimer, Youngtimer und Classic Cars mit einem Baujahr vor 2000 am Herzen. Wir stehen Ihnen aber auch bei moderneren Modellen kompetent zur Seite – mit geprüften Ersatzteilen, erstklassigen Pflegeprodukten und unserer eigenen Sattlerei bei Berlin.
Auf unserem exklusiven Oldtimerblog widmen wir uns jede Woche neuen Themen aus der Oldtimer- und Youngtimer-Welt. Von den genialsten Autodesigns von Giorgetto Giugiaro über die Autostadt Wolfsburg bis hin zu den besten Songs zum Oldtimerfahren lesen Sie spannende Fun Facts und interessantes Fachwissen. Mit einem Abonnement unseres kostenfreien Newsletters bleiben Sie außerdem auf dem Laufenden und verpassen in unserem Onlineshop weder Aktionen und Rabatte noch andere Highlights.
Bildquelle Titelbild: SJS Carstyling