Geschichte von Abarth: die Skorpione der Straße

von | Sep. 1, 2025 | Oldtimer Portraits | 0 Kommentare

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Seit Jahrzehnten steht die Marke Abarth für italienische Leidenschaft, Performance und Motorsportgeist im Kleinformat. Während in den 1950er-Jahren die ersten Rennumbauten erfolgten, ist die Marke mit dem Skorpion auf dem Logo vor allem für sportliche Varianten des Fiat 500 und des Fiat 124 Spider bekannt. Wir erzählen die Geschichte von Abarth und stellen Ihnen die spannendsten Highlights vor.

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Ein Fiat Ritmo Abarth. Bildquelle: OceanProd – stock.adobe.com

Gründung: In Bologna entsteht Abarth & C.

Carlo Abarth erblickte 1908 in Wien das Licht der Welt – geboren als Karl Abarth (in Wien in Österreich). Schon als Jugendlicher war er vom Rennsport fasziniert und erlebte als Motorradrennfahrer seine ersten Erfolge. Er zog nach Italien und gründete in Bologna 1949 die Firma „Abarth & C“.

Das Logo von Abarth & C zierte ein Skorpion, der sich am Sternzeichens des Gründers orientierte. Ziel von Carlo Abarth war es, Alltagsfahrzeuge in kleine Rennmaschinen zu verwandeln. Bekannt wurde er vor allem durch den Bau von leistungssteigernden Auspuffanlagen, die einerseits die Performance und andererseits den unverwechselbaren Sound prägten.

Hätten Sie’s gedacht? In den 50er- und 60er-Jahren produzierte Abarth jährlich bis zu 300.000 Auspuffanlagen, die als Markenzeichen die typischen „Abarth-Endrohre“ besaßen.

Produktion in Kleinstserie: Erfolge im Design und Motorsport

Gemeinsam mit seinem Kompagnon Armando Scagliarini spezialisierte sich Carlo Abarth zunächst auf den Bau eigener Sportwagen, die in Kleinstserien produziert wurden. Sie verfügten über einen kleinen Hubraum und bedienten sich vor allem an Modellen von Fiat, Alfa Romeo und Ferrari. Abarth verstand es, Motorsport und Design zu verbinden. So stammten die Karosserien unter anderem von Bertone, Colani, Ghia und Pininfarina.

Modelle im Überblick: Als erster Abarth rollte 1949 ein Cisitalia Abarth 204A Spyder vom Band. 1951 folgte ein Abarth 205A Berlinetta Vignale. Wirklich berühmt wurde die Marke allerdings für ihre Modelle auf Basis des Fiat 500 und 850.

Hinzu kamen Erfolge im Motorsport. Abarth trat als eigener Rennstall an, wobei Walter Röhrl und Johann Abt zu den bekanntesten Fahrern gehörten. Zum Einsatz kamen vor allem selbst getunte Sportler von Alfa Romeo, Fiat und Simca. In zahlreichen Rennen stand Abarth in seiner Klasse an erster Stelle und machte sich als „David“ einen Namen unter den automobilen „Goliaths“.

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Ein Fiat Abarth 750 Spider Zagato. Bildquelle: art_zzz – stock.adobe.com

Wussten Sie’s? Den ersten internationalen Ruhm brachte der Abarth 750 GT ein. Auf ihn folgte ein Abarth 595, der den Fiat 500 in eine kompromisslose Sportversion verwandelte. Insgesamt stellte Abarth in seiner Geschichte 133 internationale Rekorde und 10 Weltrekorde auf. Legendär ist vor allem das erfolgreiche Rennen von Carlo Abarth gegen den Orient Express.

Verkauf an Fiat: Die letzten individuellen Abarth-Modelle

Im Jahr 1971 verkaufte Carlo Abarth sein Unternehmen an Fiat – nur 22 Jahre nach der Gründung. Übernommen wurde der Rennstall von Enzo Osella. Wurde die Tradition sportlicher Kleinwagen zunächst fortgesetzt, verlor sie bereits in den 80er- und 90er-Jahren an Strahlkraft. Weil der große Autobauer weniger Wert auf individuelle Abarth-Modelle legte, bündelte er stattdessen die Motorsport-Aktivitäten von Fiat und Lancia unter dem Namen Abarth. Der Firmengründer verstarb 1979.

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Ein 1976er Lancia Beta Montecarlo – was für ein Klassiker. Bildquelle: sue – stock.adobe.com

Speziell für den Renneinsatz entwickelt: Bevor Abarth in der Welt des Motorsports eine zunehmend kleinere Rolle spielte, konzipierte die Marke Fahrzeuge wie den SEO30, den Fiat Abarth Rally und den Lancia Beta Montecarlo. Für Fans gelten vor allem der Fiat Ritmo Abarth und der Fiat Uno Turbo als Meilensteine.

Abarth heute: Zeitalter der Elektromobilität eingeläutet

Lange Zeit war es um Abarth sehr ruhig. Erst seit 2007 gibt es wieder einige Abarth-Modelle. Weil das Unternehmen immer noch zu Fiat gehört, basieren diese Modelle auf Konzernfahrzeugen. Der Fiat 500 Abarth kombiniert beispielsweise eine sportliche Leistung mit Retro-Charme und auch der Abarth Punto sorgt für Aufmerksamkeit. Gebraucht gibt es ihn bereits für Preise ab 5.000 Euro zu haben.

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Die beeindruckende Frontschürze eines Fiat Abarth 595. Bildquelle: Just Jus – stock.adobe.com

Heute wirbt die Marke Abarth mit der Herstellung von Power-Kleinwagen mit Elektroantrieb. Einziges Modell im Portfolio ist aktuell ein 500er Fiat, der mit Skorpion auf dem Kühlergrill und in diversen Ausbaustufen vorfährt – etwa als Abarth 595, Abarth 595 Competizione, Abarth 695, Abarth 500e oder Abarth 600e. Unter der Haube stecken bis zu 180 PS.

Gut zu wissen: Der zweisitzige Roadster Fiat 124 war zeitweise erhältlich, wurde inzwischen aber wieder aus dem Programm genommen.

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Fiat 500-Meeting in der Provinz Gorizia. Bildquelle: bluebeat76 – stock.adobe.com

Ob Rennwagen oder gemütlicher Daily: SJS-Carstyling hat, was Sie suchen

Die ersten Abarth-Modelle aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren sind längst im Oldtimeralter. Doch auch die neueren Modelle ab 2007 erreichen in naher Zukunft einen Status als Youngtimer. Gemeinsam haben sie nicht nur den Skorpion auf dem Kühlergrill, sondern auch den Anspruch an eine sorgfältige Pflege – die im Prinzip jedes Classic Car verdient. Übrigens: Hier geht’s direkt zu unserem Abarth-Sortiment.

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Bildquelle Titelbild: Dmytro – stock.adobe.com

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