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Damit Oldtimer Liebhaber lange Freude an ihren Sammlerstücken haben, sollten diese nicht nur gut gepflegt und gewartet werden, sondern auch für den Fall der Fälle gut abgesichert werden. Denn eines ist sicher: Wetterphänomene, Diebstähle sowie Unfälle kommen häufiger vor, als einem lieb ist. In unserem Ratgeber klären wir auf, worauf es in der Oldtimer Versicherung wirklich ankommt.

Voraussetzungen für eine Oldtimer Versicherung

Dass das Fahren von Oldtimern im Alltag auch Vorteile hat, haben wir bereits in unserem Blogartikel Oldtimer im Alltag fahren Vor- und Nachteile zusammengefasst. Dabei sticht besonders hervor, dass man dank des H-Kennzeichens nicht nur Steuern sparen kann, sondern auch bei den Kfz-Versicherungen Vergünstigungen erhalten kann. Das liegt vor allem daran, dass Oldtimer-Liebhaber nicht nur rücksichtsvoller und seltener auf den Straßen unterwegs sind, sondern auch ihre Sammlerstücke liebevoll pflegen.

Um von den Vergünstigungen bei den Versicherern zu profitieren, gelten strenge Vorschriften, die stark variieren können. In den meisten Fällen werden folgende Bedingungen überprüft:

  • Mindestalter des Versicherungsnehmers: Sie sollten mindestens 23 bzw. 25 Jahre alt sein.
  • Mindestalter des Fahrzeugs: Die Erstzulassung muss mindestens 30 Jahre zurückliegen.
  • Zustand des Fahrzeugs: Dass der Oldtimer gut erhalten sein sollte, ist selbsterklärend.
  • Jahresfahrleistung: Diese sollte verhältnismäßig gering ausfallen. Niedrige Laufleistungen, zwischen 8.000 und 10.000 km/Jahr, sind gängig.
  • Besitz eines weiteren Autos: Damit der Versicherer von der geringen Jahresfahrleistung überzeugt wird, kann ein zusätzliches Alltagsfahrzeug gefordert werden.

Realistischen Wert versichern

Um den Zustand des Oldtimers und den optimalen Versicherungsschutz zu gewährleisten, verlangen die meisten Versicherer ein Gutachten. Je nachdem, was verlangt wird, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Am unkompliziertesten ist das sogenannte Eigengutachten, was aus einem Fragebogen, aussagekräftigen Fotos und dem aktuellen HU-Bericht besteht. Wenn der Oldtimer allerdings einen gewissen Wert übersteigt, verlangen die meisten Versicherer ein ausführliches Gutachten. Welche Kosten das Oldtimer-Gutachten mit sich bringt und wie die Bewertung anhand der Prüfkriterien vollzogen wird, haben wir bereits für Sie in unserem Blogbeitrag Oldtimer Gutachten Kosten und Details zusammengefasst.

In einigen Fällen, um den bürokratischen Aufwand zu verringern, akzeptieren die Versicherer einen sogenannten “Home-Check”. Dieser fällt weniger ausführlich und kostengünstiger aus. Hierzu müssen die Oldtimer-Besitzer die Daten ihres Fahrzeugs in einem Online-Fragebogen ausfüllen und ein paar Fotos hochladen. Der Marktbeobachter Classic-Analytics bietet so einen Service an und vergleicht den Fragebogen mit der hauseigenen Datenbank zu Oldtimer-Preisen und erstellt mithilfe dieser eine Urkunde. Diese Methode ist bis zu einem Fahrzeugwert von 20.000 Euro möglich und kann unkompliziert bei Classic-Analytics gebucht werden.

Tipp: Saison- und Wechselkennzeichen

Um den Geldbeutel effektiv zu schonen, lohnt es sich, für ein saisonales Kennzeichen zu entscheiden. Hier verrechnen die Versicherer den genauen Zeitraum der An- und Abmeldung. Oft wird allerdings eine Mindestanmeldedauer von zwei Monaten verlangt.

Hinweis: Eine Anmeldung nur über die Wintermonate wird nicht akzeptiert, da sich die Schadensfälle aufgrund der Wetterlagen nicht kalkulieren lassen.

Auch das rote Wechselkennzeichen spart einiges an Geld, wenn Sie mehrere Oldtimer besitzen. Hierzu müssen Sie allerdings ein Fahrtenbuch führen und Ihre Ausflüge auf Probe- und Überführungsfahrten sowie auf die Teilnahme an Oldtimer-Events begrenzen.

Angebote der Oldtimer Versicherung vergleichen

Grundsätzlich empfiehlt es sich, mehrere Anbieter miteinander zu vergleichen. Auch eine ausführliche Beratung ist sinnvoll, weil die Oldtimer Versicherungen weniger standardisiert als reguläre Kfz-Versicherungen sind. In vielen Fällen können auch individuelle Leistungsbausteine hinzugebucht werden.

Die Versicherungen für Oldtimer unterscheiden sich allgemein in die Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherungen. Die Versicherungsprämie richtet sich dabei nach dem Alter des Fahrzeugs. Es gilt: Je älter das Fahrzeug ist, desto günstiger kann er versichert werden und je höher der aktuelle Marktwert liegt, desto höher fällt die Prämie aus.

  • Die Kfz-Haftpflichtversicherung entschädigt Dritte, denen Sie Schaden zugefügt haben. Diese Police ist gesetzliche Pflicht.
  • Die Teilkaskoversicherung übernimmt gewisse Schäden, wie Hagelschäden oder Diebstahl.
  • Die Vollkaskoversicherung enthält alle Leistungen der Teilkasko und bietet zusätzliche Leistungen, wie die Abdeckung selbstverschuldeter Schäden oder sogenannte “unerwartete Risiken”, an. Darunter fallen beispielsweise Ungezieferbefall im Innenraum oder Teerspritzer auf dem Lack, wenn man durch eine Baustelle fährt.

Ein sehr umfassender Schutz bietet die Allgefahrendeckung an, welche bestimmte Schäden am Fahrzeug unabhängig der Ursache abdeckt. Nicht versicherte Gefahren müssen extra im Vertrag aufgeschlüsselt werden. Ein extra für Oldtimer gestalteter Schutzbrief kann darüber hinaus ergänzende Leistungen erbringen und zum Beispiel bei einem Schadensfall den Transport zu einer passenden, spezialisierten Werkstatt sicherstellen.

Nun, wo Sie über die Versicherungen Bescheid wissen, kann auf Ihren Touren eigentlich nichts mehr schiefgehen. Kommt es allerdings doch einmal zu einem Schadensfall, finden Sie bei uns im Shop und in unserer Werkstatt den Partner Ihres Vertrauens. Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute und sichere Fahrt!

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