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Gibt es etwas Schöneres, als in einem Youngtimer- oder Oldtimer-Cabrio oder -Roadster über das offene Land zu fahren, sich den warmen Sommerwind durch die Haare brausen zu lassen und das Leben zu genießen?

Jede Kurve, jede Beschleunigung fühlt sich einfach nur gut an und sorgt für Glücksgefühle. Viele Oldtimer-Fans haben ihre „heiligen Bleche“ über die kalten Wintermonate sicher, trocken und warm eingemottet und holen diese Schätze erst wieder an das Tageslicht zurück, wenn das Saisonkennzeichen es erlaubt – in den warmen Sommermonaten.

Doch, worauf sollten Sie achten, damit bei den Sommerausfahrten mit Ihrem Baby nicht schief geht? Welche Schritte sollten Sie beachten, um Ihren Oldtimer fit für den Sommer zu machen? Mit unseren Tipps starten Sie gut vorbereitet in die diesjährige Classic Car-Sommersaison.


1. Roststellen überprüfen und Rostvorsorge betreiben

Je nach Fahrzeugmodell gibt es verschiedene Stellen, in denen sich der ungeliebte Rost mehr oder weniger gerne einnistet. Prüfen Sie alle anfälligen Stellen Ihres Wagens auf Rost und Korrossionsschäden, die während der Standzeit in den Wintermonaten entstanden sind.

Besonders häufig kommt Rost unter anderem an den Schwellern und Radkästen, in Hohlräumen im Motorraum, an den Innenseiten der Türen, an der Heckunterseite und insbesondere bei Kombimodellen an der Heckklappe vor.

Unser Tipp: Nutzen Sie die Hebebühne einer öffentlichen Schrauber-Werkstatt in Ihrer Nähe, um einen Blick unter Ihren Wagen werfen zu können.

Haben Sie Rost an Ihrem Fahrzeug entdeckt, lautet die Devise: Entrosten, Grundieren, Lackieren und Konservieren.

Hat der Rost bereits zu stark zugeschlagen, hilft nur noch ein Austausch der entsprechenden Teile mit originalgetreuen Ersatzteilen. Unser Tipp: Bei kfzbleche24.de finden Sie Schweller, Reparaturbleche, Kotflügel und vieles mehr für eine große Palette an Fahrzeugmodellen.


2. Voll geladene Starterbatterie einbauen und Pole gut schmieren

Vor der Überwinterung Ihres Young- oder Oldtimers sollten Sie die Batterie ausbauen. Da auch bei älteren Fahrzeugen ohne Saft nichts läuft, ist nun die Zeit für den Wiedereinbau gekommen.

  • Achten Sie darauf, die Batterie vor dem Einbau vollständig aufzuladen. Hierfür gibt es spezielle Batterieladegeräte, die preislich meist unter 100 Euro liegen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Starterbatterie gut verschraubt ist und fest sitzt.
  • Bei den Batteriepolklemmen verbinden Sie zunächst den Pluspol und dann den Minuspol und ziehen die Pole dann gut fest.
  • Nutzen Sie ein Batteriepolfett, Vaseline oder ein Konservierungsspray, um die Pole zu ausgiebig zu schmieren.

3. Überprüfung der Kühlflüssigkeit und des Motoröls

Schrauben Sie hierzu zunächst den Deckel des Kühlflüssigkeitsbehälters ab und stellen Sie sicher, dass der Füllstand der Kühlflüssigkeit den Minimal- bzw. Maximalwerten entspricht.

Anschließend prüfen Sie mithilfe des Ölpeilstabs den Ölstand. Der Motor sollte hierzu warmgelaufen sein und der Wagen auf einem ebenen Untergrund stehen. Ziehen Sie den Ölmessstab heraus, putzen Sie ihn mit einem Lappen ab, ziehen Sie ihn erneut heraus und lesen Sie nun den Ölstand ab. Genaue Anweisungen hierzu finden Sie in der Regel in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs.

Sollte der Ölstand zu niedrig sein, sollten Sie das korrekte Öl mit einem Trichter nachfüllen. Wir empfehlen Ihnen, vor der Winterpause einen Ölwechsel vorzunehmen und die Kühlflüssigkeit in der richtigen Menge einzugießen, damit Ihnen diese Arbeiten vor Saisonstart erspart bleiben.

Einen Ölwechsel sollten Sie alle ein bis zwei Jahre, also alle 15.000 bis 30.000 Kilometer durchführen lassen. Das Motoröl ist wie „das Blut Ihres Fahrzeugs“ und sollte immer in tadellosem Zustand sein, damit die Vorgänge im Motor „wie geschmiert“ ablaufen können. Auch Wenigfahrer sollten die Qualität ihres Öls einmal im Jahr fachmännisch überprüfen lassen.


4. Prüfung und Wechsel der Bremsflüssigkeit 

Die Bremsflüssigkeit sollte alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden. Aufgrund ihrer sogenannten „hygroskopischen Eigenschaft“ bindet die Flüssigkeit Luftfeuchtigkeit aus der Umgebungsluft, was zu einem erhöhten Wassergehalt im Bremssystem und zu Korrosion in den entsprechenden Leitungen führen kann.

Nutzen Sie einen speziellen „Bremsflüssigkeitstester“, um den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit zu überprüfen und sorgen Sie bei kritischen Werten zeitnah für einen Austausch der Bremsflüssigkeit.


5. Motorraum checken

Nehmen Sie eine Taschenlampe zur Hand und überprüfen Sie anschließend alle Kabel, Schläuche und Leitungen im Motorraum auf Undichtigkeiten oder Schäden. Sollte der Wagen längere Zeit nicht bewegt worden sein, kann es sein, dass sich Steinmarder in Ihrem Motorraum eingenistet, ihr Futter versteckt und Schläuche angeknabbert haben.

Herumliegende Fellhaare oder Tatzenspuren sind Alarmsignale, die auf einen „Besuch“ der ungeliebten Nagetiere hinweisen.

Unser Tipp: Fest installierte Sensoren zur Abwehr von Mardern. Diese Geräte ziehen Strom von der Autobatterie und bestehen aus elektrifzierten Platten, die überall dort fest angebracht werden, wo der Marder sich in den Motorraum hineinschleicht. Die Stromschläge jagen die Tiere unmittelbar nach Kontakt mit den Platten in die Flucht.


6. Fahrwerk, Bremsen und Reifen überprüfen

Erhöhen Sie den Reifendruck vor dem Einwintern über den vorgeschriebenen Wert und senken Sie ihn zum Start der Saison auf den regulären Wert. 

Prüfen Sie das anschließend das Reifenalter, das mit der sogenannten DOT-Nummer auf der Seitenwand des Reifens gekennzeichnet ist. Die vier Zifern geben die Kalenderwoche (die ersten beiden Ziffern) sowie das Jahr der Herstellung (die letzten beiden Ziffern) an. Wenn das Profil abgefahren ist oder ein bestimmtes Alter erreicht wurde (sechs bis acht Jahr bzw. 25.000 bis 50.000 Kilometer), sollten Sie die Reifen wechseln. 

Checken Sie anschließend, ob die Bremse noch funktioniert und während der langen Standzeit nicht festkorrodiert ist. Prüfen Sie die Freigängigkeit der vier Räder, indem Sie mit den Händen an ihnen drehen. Fahren Sie Ihren Young- oder Oldtimer hierfür vorab auf eine Hebebühne.

Führen Sie Ihr Schätzchen zu einer ersten Probefahrt aus, wenn alle erwähnten Tests und Prüfungen erfolgreich absolviert wurden. Nutzen Sie hierfür am besten eine abgelegene Straße mit wenig Verkehr. Denken Sie daran, Ihren Wagen behutsam einzufahren und kontrollieren Sie die Funktionsfähigkeit aller sicherheitsrelevanten Fahrzeugkomponenten „in Action“. Dazu gehören Bremsproben, der Leerweg der Handbremse, der sogenannte Kupplungsweg und ein eventuell auftretendes Kupplungsspiel.

Ist auch hier alles in Ordnung, steht einem ausgedehnten Fahrvergnügen in der warmen Jahreszeit nichts mehr im Weg. Sie suchen noch nach einem coolen Oldtimer-Sommer-Event? Dann schauen Sie doch mal in unserer Übersicht vorbei und entdecken Sie die größten Oldtimer Events im Frühjahr und Sommer 2023.

Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt auf allen Wegen.

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Bildquelle:

www.unsplash.com

Fabian ist verantwortlicher Redakteur bei den Mobilitätsblogs von SJS Carstyling und steht seit seiner Kindheit auf alles, was vier Räder hat. Sein Herz gehört den Marken Volkswagen und BMW. Privat fährt er einen Golf VII und einen Original VW T5 California, hat jedoch auch bereits Erfahrungen mit Classic BMWs gemacht, unter anderem mit einem 5er E39 - genau, der mit dem herrlich-seidigen Sechszylinder-Sound. Fabian wohnt in Sachsen-Anhalt und schreibt gerne über aktuelle und saisonale Autothemen.

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