Als Citroën im Jahr 1955 die neue DS auf dem Pariser Autosalon vorstellte, war das Publikum sprachlos. Innerhalb einer halben Stunde gingen mehr als 12.000 Bestellungen ein. Im Französischen klang der Name „DS“ wie „Déesse“ – übersetzt: Göttin. Wir stellen Ihnen die Göttin auf Rädern vor und erläutern, warum sie diesen Namen wohlverdient trägt.
Die Geburtsstunde der Göttin
Entwickelt wurde die DS von einem Team visionärer Köpfe. Der Bildhauer und Designer Flaminio Bertoni formte die futuristische Karosserie. Der Luftfahrt-Ingenieur André Lefébrev entwickelte die Technik. Es entstand ein Fahrzeug, das aus dem grauen Nachkriegsalltag herausstach.
Von 1955 bis 1975 lief die Göttin auf Rädern vom Band. Die Modellvarianten umfassten eine elegante Limousine, einen praktischen Kombi und ein seltenes Cabrio. Letzteres entstand in Zusammenarbeit mit dem Karosseriebauer Henri Chapron.
Technische Innovationen der Citroën DS
Revolutionär war vor allem die Technik. Die DS verfügte über ein hydropneumatisches Federungssystem, das einen bis dahin unerreichten Fahrkomfort ermöglichte. Die selbstnivellierende Federung glich Unebenheiten auf der Straße automatisch aus und verlieh dem Citroën DS das legendäre „schwebende“ Fahrgefühl.
Auch die Lenkung, Bremsen und das halbautomatische Getrieben waren hydraulisch unterstützt, was für damalige Verhältnisse eine technische Meisterleistung bedeutete. Als erstes Serienfahrzeug der Welt erhielt die DS vordere Scheibenbremsen – eine weitere Neuheit, die die große Innovationskraft der Citroën DS unterstreicht.
Göttlicher Besuch: Auch bei SJS-Carstyling durften wir uns vor kurzer Zeit über das historische Fahrzeug-Highlight freuen, das an Innovationen kaum zu übertreffen ist – eine Göttin wurde in unserer Werkstatt und Sattlerei auf Vordermann gebracht, u.a. durch die Überarbeitung ihres hydraulischen Fahrwerks. Mehr dazu erzählen wir Ihnen in einem Reel bei Instagram.
Aufregendes und futuristisches Design
Nicht nur technisch, auch optisch setzte die französische Göttin Maßstäbe. Ihre aerodynamisch gestaltete Karosserie mit fließenden Linien, verdeckten Hinterrädern und einer stromlinienförmigen Front wirkte wie ein Entwurf aus der Zukunft. Auch der Innenraum zeigte sich avantgardistisch und präsentierte sich mit einem asymmetrischen Armaturenbrett, großen Fensterflächen und komfortablen Sitzen.
Mit der überarbeiteten Frontpartie wurde die Citroën DS ab 1967 besonders markant: Unter einer Glasabdeckung versteckten sich drehbare Doppelscheinwerfer, die sich mit der Lenkung bewegten. Ein echtes Kurvenlicht, das seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war.
Exklusiv im Interview: Die SJS-Carstyling Redaktion hat sich mit dem etablierten Autodesigner Christoph Reim über das Thema Design unterhalten – auch hier kam die Göttin als Musterbeispiel zur Sprache. Was gutes Design für Reim sonst noch ausmacht, lesen Sie in unserem Beitrag „Autodesign im Wandel der Zeit“.
Gesellschaftlicher Einfluss seit dem Pariser Autosalon
Die Citroën DS begeisterte nicht nur als technisches Meisterwerk. Als kulturelles Phänomen wurde sie zum Statussymbol für Intellektuelle, Künstler und Politiker. Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle nutzte eine DS als Dienstwagen – und ließ sich während eines Attentats 1962 von der Göttin das Leben retten. Die außergewöhnliche Straßenlage kam ihm zugute und machte das Modell berühmt.
Die DS war kein Massenfahrzeug und stand für Haltung und Stil. Sie war ein Statement für Fortschritt und hinterließ bleibende Eindrücke – etwa in Filmklassikern wie „Fantomas“ und Literaturwerken wie von Michel Houellebecq.
Modelle und Weiterentwicklungen der Citroën DS
Über die Jahre hinweg erlebten die Modelle eine stetige Weiterentwicklung, die von der frühen DS 19 über die leistungsstärkere DS 21 bis hin zur DS 23 mit Einspritzmotor reichte. Parallel dazu bot Citroën einfachere ID-Modelle an, die sich günstiger und technisch abgespeckter zeigten. Bevor die Produktion der legendären Modellreihe eingestellt wurde, markierte das Facelift von 1967 die letzte große Überarbeitung.
Bis heute ist die klassische DS ein begehrtes Sammlerstück und gilt als eines der wichtigsten Automobile des 20. Jahrhunderts. Ihr Erbe lebt zudem weiter: Citroën belebte die Modellbezeichnung 2009 als eigenständige DS-Linie. Zwar haben die modernen Fahrzeuge wenig mit dem Original gemeinsam, doch löst der Name auch heute noch Faszination aus.
Schon gewusst? In früheren Blogbeiträgen haben wir weitere Legenden vorgestellt – zum Beispiel den Porsche 911, den Shelby AC Cobra und den Opel GT.
5 Fun Facts zur Göttin
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Die Citroën DS hatte Zentralverschlussräder und ein hydraulisches Hebesystem: So konnten Sie das Auto hochpumpen und Räder besonders schnell wechseln – ein echtes Highlight für Pannen am Straßenrand oder im Motorsport.
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In „Back to the Future II“ tauchte die DS als futuristisches Taxi auf, aber auch in US-Serien wie „Star Trek“ und „Batman“ wurde sie zum Science-Fiction-Star. Sogar Catwoman fuhr ein umgebautes DS-Chassis – ziemlich vielseitig für ein französisches Original.
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Statt eines klassischen Bremspedals gab es einen „Pilzknopf“ am Boden: Ein runder Taster, der die hydraulischen Bremsen auslöste. Am Anfang war das gewöhnungsbedürftig, aber viele Fahrer schwören bis heute auf dieses ungewöhnliche Bediengefühl.
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Der Michelin PLR, ein einzigartiges Testfahrzeug mit zehn Rädern, basierte auf dem DS Break. Damit testete Michelin neue Lkw-Reifen direkt auf der Straße – ein rollendes Labor, das heute noch auf Oldtimer-Treffen für Staunen sorgt.
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Ursprünglich war ein Sechszylinder-Boxermotor für die DS geplant, um dem Wagen mehr Leistung zu geben. Wegen technischer und finanzieller Probleme blieb es aber beim Vierzylinder – die geplante „Super-DS“ kam nie auf den Markt.
SJS-Carstyling: hochwertige Oldtimer-Ersatzeile seit über 20 Jahren
Die Citroën DS ist mehr als nur ein Auto. Die Göttin gilt als Meilenstein des Designs, als technisches Wunderwerk und als kulturelles Symbol. Wer einmal in einem DS saß, wird das Fahrerlebnis wohl nie vergessen und sein automobiles Schätzchen bestens hegen und pflegen.
Doch es muss keine Citroën DS sein. Jedes Classic Car dankt eine ausgiebige Pflege, die eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung umfasst. Bei SJS-Carstyling finden Sie (fast) alles, was Sie für die Pflege Ihres Oldtimers und Youngtimers brauchen – vom Innenraum über die Karosserie bis hin zu den Felgen.
Seit mehr als 20 Jahren ist SJS-Carstyling Ihr zuverlässiger Partner für Pflegeprodukte, Ersatzteile und echte Handwerksarbeit – in unserer Werkstatt und in unserer Sattlerei. Zudem versorgen wir Sie auf unserem exklusiven Oldtimerblog mit fundiertem Fachwissen – zum Beispiel zum W124 oder zum Citroën 2CV. Lesen Sie mal rein!
Bildquelle aller Fotos: SJS Carstyling
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