Ältere Autos haben noch richtig Charakter. Oftmals bekamen sie deshalb liebevolle, spöttische oder lustige Spitznamen, die ihre Form, Technik oder Wirkung beschreiben. Viele dieser Kosenamen sind so berühmt geworden, dass man sie heute fast häufiger hört als die offizielle Modellbezeichnung. In diesem ersten Teil stellen wir Ihnen 12 der coolsten Auto-Spitznamen vor und erklären ihre Herkunft.

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1. Hängebauchschwein
Wegen seiner gewölbten Falte im Blech handelte sich der BMW 1er den Spitznamen „Hängebauchschwein“ ein. Zwar war der Name spöttisch gemeint. Er zeigt jedoch gleichzeitig die Zuneigung, die dieses Kultauto mit Baujahr zwischen 2004 und 2011 bis heute genießt.
Kugelrunde Nostalgie: Auch der VW Käfer gilt als Kultauto und gehört zu den beliebtesten Oldtimern.

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2. Rucksack-Golf
Die VW-Typen Jetta, Vento und Bora, die seit 1979 produziert werden, basieren technisch fast vollständig auf dem Golf. Optisch wurde ihnen ein Stufenheck angehängt, welches die Mehrheit als „Rucksack“ interpretierte. Folglich erhielten die VW Modelle den Beinamen „Rucksack-Golf“.

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3. Erdbeerkörbchen
Mit seiner kantigen Form und dem Überrollbügel erinnerte das VW Golf Cabriolet der 1980er- und 1990er-Jahre an einen Erdbeerkorb – insbesondere in der Farbe Rot. Der liebevolle Beiname „Erdbeerkörbchen“ erinnert seither an warme Sommertage und Freizeitspaß.

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4. Blechnase
Im Jahr 1983 erhielt der 7er BMW ein Facelift. Die Niere wurde deutlich abgeflacht und in den Kühlergrill integriert. Zuvor war sie stark nach vorne gewölbt und in lackiertes Blech gefasst. Aus diesem Grund handelten sich die frühen BMW der 7er-Reihe, vor allem der von 1977 bis 1986 produzierte BMW E23, den Spitznamen „Blechnase“ ein.
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5. Rollendes Aquarium
Als „rollendes Aquarium“, „großer Frosch“ oder „Football auf Rädern“ wurde der AMC Pacer mit Baujahr zwischen 1975 und 1980 verspottet. Grund war die rundliche Form, bei der die Glasfläche rund 37 Prozent der gesamten Fahrzeugoberfläche ausmachte. Das provozierte sowohl in Deutschland als auch auf dem Heimatmarkt in den USA.
Hätten Sie’s gewusst? Kleinwagen wie der Fiat Multipla oder der Renault Twingo wurden wegen ihrer großen Fensterflächen ebenfalls mit diesem Spitznamen bezeichnet.

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6. Bambino
Der Fiat 126 (1972 bis 2000) erschien so klein und niedlich, dass er sich den Namen „Bambino“ einhandelte – die italienische Bezeichnung für „kleines Kind“. Andere legten sich auf einen anderen Spitznamen fest und sahen in der geringen Größe einen „Elefanten-Rollschuh“.

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7. Volksporsche
In Kooperation mit Volkswagen entstand zwischen 1969 und 1976 der Porsche 914. Da ihm das „Brot-und-Butter-Image“ anhaftete, erhielt er im Volksmund die wenig schmeichelhafte Bezeichnung „Volksporsche“. Lediglich das Modell mit 6-Zylinder-Motor fand Anerkennung.
Gegenteiliges Image: Im Gegensatz zum 914 galt der Porsche 928 als der Gran Turismo der 80er-Jahre.

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8. Nasenbär
Mit seiner lang gezogenen Frontpartie handelte sich der VW 411 (1968 bis 1974) den Spottnamen „Nasenbär“ ein. Wegen des veralteten Konzepts nannten ihn manche auch „Nordhoffs Vermächtnis“ oder „Abschiedsgeschenk“, da Heinrich Nordhoff bis ins Jahr 1968 Vorstandsvorsitzender bei VW war. Andere formulierten den Namen 411 zu „4 Türen, 11 Jahre zu spät“ um.

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9. Glaserati
Zwischen 1965 und 1966 rollte der Glas V8 auf den Markt und beeindruckte mit einer schnittigen Form, die an zeitgenössische Maserati erinnerte. Zwar verschwand die Firma Glas vom Automobilmarkt, doch bliebt der bewundernde Spitzname „Glaserati“ bestehen.
Legende unter Roadstern: Nicht nur der Glaserati, auch der Mercedes Benz SL R107 sorgte auf den Straßen für Bewunderung.

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10. Pagode
Um gemütlich in den Mercedes-Benz W113 (1963 bis 1971) einsteigen zu können, erhielt er eine nach innen gewölbte Dachform. Sie erleichterte nicht nur den Einstieg, sondern war auch Grundlage für den Beinamen „Pagode“ – weil das Dach an asiatische Pagodendächer erinnerte.

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11. Dreikantschaber
Mit einem „Dreikantschaber“ lassen sich Kochplatten reinigen. Weil der Porsche 2000 GS-GT 1963 mit einer vergleichbaren Form vom Band rollte, wurde er humorvoll mit eben diesem Küchenutensil verglichen.
Im Porträt: Während der Porsche 2000 GS-GT als Dreikantschaber galt, wurde der Opel Kapitän als „der Boss“ bekannt.

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12. Badewanne
Der Ford Taunus von 1960 erinnerte aufgrund seiner rundlichen, tiefen Karosserie und der „Sanitärfarben“ an eine Badewanne – und handelte sich genau diesen Spitznamen ein, obwohl er als Familienauto beliebt wurde.
Direkt weiterlesen: Im zweiten Teil dieser Serie stellen wir Ihnen zwölf weitere automobile Spitznamen vor – vom Laubfrosch über den Sachsenporsche bis zur Knutschkugel, dem BMW Isetta.
SJS-Carstyling: Egal, welcher Spitzname – wir haben die passenden Teile
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